CHARLES DARWIN

Charles Darwin 1871; zitiert nach der deutschen Ausgabe 1871:

 Seite 355/356:

 

»So bedeutungsvoll der Kampf um die Existenz gewesen ist und noch ist, so ist doch, soweit der höchste Theil der menschlichen Natur in Betracht kommt, andere Kräfte noch bedeutungsvoller; denn die moralischen Eigenschaften sind entweder direct oder indirect viel mehr durch die Wirkung der Gewohnheit, die Kraft der Ueberlegung, Unterricht und Religion fortgeschritten als durch natürliche Zuchtwahl, obschon dieser letzteren Kraft die sozialen Instincte, welche die Grundlage für die Entwickelung des moralischen Gefühls dargeboten habe n, ruhig zugeschrieben werden können. «

 

… hier stimmt Darwin mit dem überein, was die moderne Biologie erkannt hat:

Im »Kampf uns Dasein« überleben nicht nur diejenigen, die sich besser als alle anderen und damit auf Kosten anderer durchsetzen, sondern auf einer höheren Entwicklungsstufe vor allem diejenigen, die besser als alle anderen zusammenhalten, weil sie durch ein gemeinsames Gefühl miteinander verbunden sind.

Nur in einem Punkt weicht Darwin deutlich von den Auffassungen der heutigen Biologen ab: Er schreckt nicht davor zurück, dieses gemeinsame Gefühl zu benennen und darauf hinzuweisen, dass dieses Gefühl der Solidarität und engsten Verbundenheit nicht angeboren ist, sondern innerhalb der Gemeinschaft entwickelt und gefördert werden muss.

 

Zitiert nach: Gerald Hüther ISBN 978-3-525-01452-3: Die Evolution der Liebe, Seite 34/35

 

Dazu kann das DADYO-Musizieren einen entscheidenden Beitrag leisten: Sozusagen auf »unvermintem Gelände« können alle Anforderungen an Gemeinschaft erfahren und erkundet, geübt und reflektiert werden, ohne dass jemand dabei zu Schaden käme.