Elementare, exemplarische Eigen-Erfahrung
Bildet das Fundament des DADYO-Musizierens. Deshalb hier eine ausführlichere Erklärung
1. Diese Übungen/bzw. besser: "Erfahrungen" sind
"elementar", weil sie
● grundlegend, wesentlich, entscheidend, fundamental sind. Diese Erfahrungen sollten alle DADYO-Musiker durchlebt haben, damit ihnen diese Erscheinungen geläufig sind, als einfach und klar erlebt werden.
Es geht um die grundlegenden Komponenten der Musik, stellvertretend für die menschlichen Organisationen - sowohl intra- als auch interpersonal.
● einen neuen Anfang im Musikerleben und -Verständnis bedeuten. Es geht um einen Paradigmenwechsel im Musikerzeugen und -erleben.
● sich beispielhaft, rein, isoliert mit einer einzigen musikalischen Komponente beschäftigen. Seine typischen Eigenschaften und Wirkungen erlebbar machen. Erst danach können die Wechselwirkungen zu den anderen Komponenten ausgelotet werden.
● die innere, wahre Natur der musikalischen Komponenten erfahrbar machen. Sie können auch von naturhafter Gewalt sein, heftig ausfallen, in einmaligen, unwiederholbaren, unwiederbringlichen Erlebnissen. Man denke nur mal an die Zeiten zurück, als man Fahrradfahren erlernte. Da sieht man das Wort "ausfallen" in einem anderen Licht!
2. Diese "Erfahrungen" sind
"exemplarisch", weil sie
● die grundlegenden musikalischen Komponenten in Reinform erlebbar machen.
● als Beispiel dienen für die Gefühlswelt, die hinter den musikalischen Erscheinungen steckt.
● die Wechselwirkungen sowohl der musikalischen Komponenten untereinander, als auch der dahinter sich verbergenden seelischen Eigenschaften erfahrbar macht. Diese Erfahrungen auf dem Gebiet der Musik sind also durchaus übertragbar auf andere Bereiche des täglichen Lebens und damit auch nützlich dafür. Dies sind also keine Übungen im "luftleeren Raum", sondern stets eingebettet sowohl zeitlich, als auch räumlich in die Erfahrungswelt und Umgebung der teilnehmenden Musiker.
3. Diese "Erfahrungen" sind
"eigen", weil sie
● mit der eigenen, ganzen Persönlichkeit durchlebt werden, also körperlich bewegt, seelisch und mit Verstandes-Nachbereitung.
4. "Erfahrungen" sind
"Erfahrungen", weil sie
● selbst erlebt, durchlebt, nicht nur angelesen sind, oder aus Erzählungen entnommen, in einem Film gesehen, oder ausgedacht werden.
Albert Einstein: Mit Denken alleine ist die Welt nicht zu verstehen; geht hin und erlebt diese durch vielerlei Erfahrungen … dann versteht ihr diese und mich!
Eindrückliche Beispiele dafür sind:
- Fahrrad fahren (kein Mensch liest zuerst eine technische Anweisung, bevor er aufs Rad steigt!)
- Vater-, Mutterschaft: Wer Eltern beraten will, muss selbst Vater/Mutter sein
- Man kann wohl zahlreiche und intensive Abhandlungen über das Küssen lesen, die eigene Erfahrung wird etwas vollkommen Anderes sein.
- Musik konsumieren - Selbst Musizieren (etwas fertig komponiertes) - Ein Musikstück selbst mitgestalten (am Gestaltungsprozess wirklich teilnehmen) und selbst ausführen für mich selbst, oder eine bestimmte Zuhörergruppe (Gute-Nacht-Lied für sein Kind)
Zum Charakter dieser Übungen:
Entscheidend ist zunächst der Charakter der isolierenden Betrachtung: Musikalische Komponenten können wesentlich intensiver und klarer in ihrer Isolation erlebt werden. Größerer Reichtum an Erfahrung durch Beschränkung!
Danach wird der verbindende Charakter, das "in Beziehung, in Austausch-bringende" angestoßen.
Intrapersonal:
- Die linke und rechte Welt (Intuition - Verstand) beobachten - handeln
- Oben und unten: Das Himmlische und das Irdische (Geist - Materie)
- Vorne und hinten: Zukunft - Vergangenheit (das Helle und das Dunkle)
In diesen Übungen wird ein Zusammenhang dieser Welten wiederhergestellt und zu einem lebendigen Austausch angeregt
Interpersonal:
Die teilnehmenden Musiker bekommen auch die Welten der anderen zu spüren und zu den eigenen in Relation zu setzen. Es entsteht sehr schnell ein lebendiges und tragfähiges Gruppengefühl.